Furioses Finale zum Kehraus
Tausende Narren schunkelten gestern beim Kreis-Karnevalszug in Mömlingen mit
Mömlingen. Ein grandioses Finale der Faschingskampagne 2003 erlebten gestern weit über 10000 Fastnachter in Mömlingen. Die stolze Zahl von 60 Nummern reihte sich in den KreisKarnevalszug des Altlandkreises Obernburg ein. Darunter waren auch zahlreiche Jecken aus der Umgebung, die dem gastgebenden MCV ihre Aufwartung machten.
Auch Petrus hatte ein Einsehen und bescherte dem Narrenvolk zum kollektiven Kehraus einen heiteren Vorfrühlingstag. Schon gegen Mittag gab es für die Karnevalisten auf den Zufahrtsstraßen rund um die Fastnachtshochburg kaum noch ein Durchkommen. Die Ortsdurchfahrt war im Zuge der B 426 für drei Stunden gesperrt. Auch beim Heimweg war Geduld gefragt, die Polizei meldete jedoch keine besonderen Vorkommnisse.
"50 Jahre Narretei beim MCV 2003" lautete in diesem Jahr das Motto des Zuges Mittelpunkt des närrischen Frohsinns waren die von einer dichten Menschenmenge gesäumten Bachstraße und Hauptstraße, durch die sich der bunte Korso rund zwei Stunden lang hindurchwand.
Mit schmissigen Weisen bahnten die "Mümlingtal-Musikanten" des Turnvereins Mömlingen als Vorhut den nachfolgenden Gruppen den Weg durch die Narrenschar Unablässige "Mimling Helau"-Bekundungen wurden mit reichlich Konfetti- und Karamellschauern belohnt. Mit den kleinen "Kinder-Gärtnern" und den "Schwellköpfen" tummelten sich zunächst weitere "Eigengewächse" auf den Mömlinger Gassen, bevor die Wenigumstädter Fastnachter und die Kleinheubacher "Lechnerfreunde" den langen Reigen der Gastgruppen eröffneten
Zwölf Kapellen
Insgesamt heizten zwölf Musikkapellen dem schunkelnden Volk ein, die gleiche Anzahl Karnevalsvereine hatte ihre Elferräte und Gardeformationen, Wagen und Fußgruppen mitgebracht In schlechten Zeiten gibt's für die Narren reichlich PolitStoff zum Lästern, was die rekordverdächtige Zahl von 42 Motivwagen erklärte Da stand dem deutschen Michel finanziell das Wasser bis zum Hals, verteidigte Fischer sein "rot-grünes Nest" gegen den "schwarzen Vogel" Stoiber, drückten traurige Pennäler im Schatten der PISA -Studie die Schulbank. Aber auch die Ortspolitik Stichwort "Mömlinger Verkehrs-Chaos" bekam ihr Fett weg. Nicht weniger als 22 bunte Fuß- und Kostümgruppen reihten sich in den Gaudiwurm ein. Zarte Geishas und flotte Bienen, wilde Wikinger und prunkende Pharaonen, schillernde Harlekins und pralle Fußbälle - das Publikum wusste ob der Vielfalt kaum, wohin es den Blick zuerst richten sollte. Dem nicht genug, gaben sich auch noch bizarre Weltraumkrieger aus einer scheinbar außer Rand und Band geratenen Galaxis ein Stelldichein.
Sogar eine 69-köpfige Delegation aus der französischen Partnergemeinde La Rochette war mit einer Trachtengruppe in dem närrischen Lindwurm vertreten Nicht weniger als fünf Prinzen- und drei Kinderprinzenpaare nahmen die Huldigungen des närrischen Volks entgegen.
Viel zum Naschen
Ein Festtag war der Umzug für die kleinen Narren, die mit Feuereifer daran gingen, all der Naschereien habhaft zu werden, die ihnen von den Wagen entgegen geflogen kamen. Über die Obernburger Straße, Sudetenstraße und Königsberger Straße zog der Tross weiter zur Kultur- und Sporthalle. Dort kosteten die Narren die Fastnachtssaison bis zur letzten Neige aus.
Quelle: Main Echo vom .05.03.2003 - js